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Geo-Visualisierung

Englische Version

Neues zur OpenStreetMap Küstenliniendaten-Qualität im August 2014

Dieser Text ist Teil einer halb-regelmäßigen Reihe mit Neuigkeiten zur OpenStreetMap-Küstenlinie, beginnend mit meiner ersten Analyse der Qualität der OpenStreetMap Küstenlinien-Daten und nachfolgenden Aktualisierungen bis zu diesem Teil, wo die Neuigkeiten aus dem letzten halben Jahr zusammengefasst sind.

Neuere Änderungen der OpenStreetMap Küstenliniendaten

Wie beim letzten Mal sind die meisten Änderungen der Küstenlinie kleinräumig und finden in Gegenden mit generell hoher Aktivität in Openstreetmap statt. Hier die subjektive Liste größerer und ungewöhnlicherer Änderungen, die seit letztem März stattfanden.

Die Gesamtlänge der Küstenlinie beträgt jetzt 1.963 Millionen Kilometer (erneut etwas weniger als beim letzten Mal). Die durchschnittliche Segment-Länge beträgt jetzt 60 Meter (war im März 61 Meter).

Das Verschwinden von Wasserflächen aus den Küstenlinien-Daten

Zum zweiten Mal ist damit die Gesamtlänge der Küstenlinie geschrumpft. Die Hauptursache hierfür liegt im mittlerweile in seinem Ausmaß recht beunruhigenden Trend, küstennahe Wasserflächen aus der Küstenlinie herauszunehmen und separat als Polygone mit natural=water oder waterway=riverbank zu erfassen. Die Küstenline verbleibt damit letztendlich also grobe Hülle um die Landflächen und die küstennahen Meeresteile herum und repräsentiert nur noch zum Teil den tatsächliche Küstenlinien-Verlauf. Dadurch, dass fast alle Karten auf OSM-Basis bei der Darstellung nicht zwischen dem Meer und anderen Gewässern unterscheiden, fällt diese Veränderung kaum auf. Hierdurch verlieren jedoch nicht nur die Küstenlinien-Daten ihre eigentliche Bedeutung, sondern jede Interpretation der Daten erfordert es damit, sowohl die Küstenlinie als auch die Wasser-Polygone auszuwerten. Darüber hinaus gibt es hierdurch auch keinen Weg mehr, auf Basis der Daten zwischen dem Meer und nicht-maritimen Wasserflächen zu unterscheiden..

In einigen Fällen hat diese Änderung der Erfassung ihre Ursache in einer sehr weitreichenden Interpretation davon, was ein Fluss ist und wo dieser an seiner Mündung endet. Ich habe vor einiger Zeit hierzu einen Vorschlag im OSM-Wiki formuliert, welcher ein paar Leitlinien für die sinnvolle Platzierung dieser Grenze gibt. Es gibt jedoch auch andere Fälle, wo nicht mal ein größerer Fluss existiert, welcher ein entsprechendes Tagging der Wasserflächen als waterway=riverbank motivieren könnte. Ich habe dieses insbesondere an Mangrove-Küsten in den Tropen beobachtet, wo die Tidenströme zwischen den Mangrovenwäldern als Flüsse getaggt werden. Die Landflächen dazwischen bestehen zu großem Teil aus Mangrovenwald, wo der Boden bei hohem Wasserstand vom Meer überflutet wird. Das gesamte Gebiet wird von den Gezeiten dominiert und nicht vom Wasserfluss der dort mündenden Flüsse. Abgesehen von den Mangroven ist die Gegend der deutschen und niederländischen Nordseeküste nicht unähnlich.

Küstenlinie und Küstennahe Wasserflächen an der Küste Westafrikas

Aktualisierte Analyse-Karten

Unten finden sich neue Versionen der Karten des Knoten-Abstands, des durchschnittlichen Segment-Winkels und des kombinierter Küstenlinien-Qualitätswerts. Detailliertere Erläuterungen dazu finden sich in der ersten Analyse zur Küstenlinien-Qualität.

Durchschnittlicher Knoten-Abstand in den OSM-Küstenlinien

Durchschnittlicher Winkel an den Knoten der OSM-Küstenlinie

kombinierter Küstenlinien-Qualitätswert

Die folgende Karte zum Alter der Küstenliniendaten ist näher erläutert im vorherigem Teil.

Alter der OSM-Küstenlinien-Punkte

Christoph Hormann, August 2014

Kommentare:

von osm-gormo am Tue Jan 13 2015 07:35:08
Interessante Auswertung! Gibts die als Sourcecode irgendwo?\\n\\nOben im Anreißertext fehlt ein "l" bei "hab-regelmäßigen Reihe"
von chris aus Germany am Tue Jan 13 2015 09:31:12
Code gibt es derzeit noch nicht - muss ich mal ein bisschen aufarbeiten, ist halt derzeit hardcodiert für genau diese Anwendung, was etwas unschön ist.\\n\\nGrundsätzlich ist das aber recht einfach, müsste sich im Grunde auch mit ein bisschen SQL und anschließendem rastern machen lassen.\\n\\nDanke für die Korrektur.
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